Die Herrschaft Lämberg gehört gegenwärtig dem k.k. Geheimen Rath und Kämmerer Christian Christoph Grafen von Clam-Gallas. Die ältesten bekannten Eigenthümer derselben waren die Herren von Wartenberg, aus welchem Geschlechte um das Jahr 1240 Zdenko von Wartenberg, oder wie Chanowsky ihn nennt, Gallus Jablonsky von Wartenberg, als Gemahl der seligen Zdislawa, Tochter des Herrn von Berka, Besitzer von dem benachbarten Gabel, bekannt ist. Im Jahr 1396 besaß Lämber Herr Hasko, der dem Kloster in Gabel anderthalb Huben Ackers schenkte; 1471 kommt als Besitzer Hans Olsnitz vor, der vermuthlich wie Hasko aus dem Geschlechte der Wartenberger war, und welcher um diese Zeit als mächtiger Ritter viele Fehden in der Lausitz hatte. Zu Anfang des XVII. Jahrhunderts war Heinrich von Waldstein Eigenthümer von Lämberg, dessen Güter nach der Schlacht am Weißen Berge confiscirt wurden. Im Jahre 1623 kaufte Albrecht von Waldstein, nachmaliger Herzog von Friedland, die Herrschaft Lämberg um 50.300 Schock meißnisch, und verkaufte sie später als Lehn an Hans Rudolph, Freiherrn von Bredau um 72.350 Gulden, welchem sie nacher als freies Eigenthum überlassen wurde. Im Jahr 1701 war Hartwig Graf von Bredau Besitzer, und 1732 kaufte von diesem oder von seinem Nachfolger dieses Namens Graf Philipp von Gallas diese Herrschaft; seit der Zeit ist sie bei den übrigen Gallas´schen Besitzungen geblieben, und mit denselben an die Familie der Fragen von Clam-Gallas übergegangen. (Siehe Landtäfliches Hauptbuch Litt. C. Tom. I. Fol. 33. Verglichen auch die Herrschaft Reichenberg.)
Die Herrschaft Lämberg wird von der Herrschaft Grafenstein durchschnitten, und in zwei Theile abgesondert; der kleinere östliche liegt am Abhange und am Fuße des Jeschken, und gränzt bloß mit den Herrschaften Grafenstein und Reichenberg, der größere westliche Theil gränzt östlich an die Herrschaft Grafenstein, südlich an die Herrschaften Böhmisch-Aicha, Niemes und Wartenberg, westlich an die Herrschaft Gabel, und nördlich an dieselbe und an Grafenstein. Der Flächeninhalt derselben beträgt nach wirthschaftsämtlichen Angaben 8.818 Joch, 85 Quadrat Klafter. Nach dem Katastral-Zergliederungssummarium vom Jahr 1832 war die nutzbare Bodenfläche:
Dominicale. | Rusticale. | Zusammen. | ||||
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Joch. | Quadrat Klafter. | Joch. | Quadrat Klafter. | Joch. | Quadrat Klafter. | |
Ackerbare Felder | 490 | 1.288 | 3.147 | 270 | 3.637 | 1.558 |
Teiche mit Aeckern verglichen | 1 | 463 | - | - | 1 | 463 |
Trischfelder | - | - | 156 | 1.149 | 156 | 1.149 |
Wiesen | 147 | 783 | 925 | 285 | 1.072 | 1.068 |
Gärten | 2 | 1.448 | - | - | 2 | 1.448 |
Teiche mit Wiesen verglichen | 30 | 807 | - | - | 30 | 807 |
Hutweiden etc. | 55 | 1.343 | 374 | 865 | 430 | 608 |
Waldungen | 2.573 | 1.268 | 911 | 1.316 | 3.485 | 984 |
Ueberhaupt | 3.302 | 1.000 | 5.515 | 685 | 8.818 | 85 |
Der östliche Theilt ist, wie schon angedeutet, ganz gebirgig, und die hier vorkommenden Berge gehören zu dem nordwestlichen vom Jeschken auslaufenden Gebirgszuge; namentlich sind hier zu erwähnen: der Waitzberg und der Kirchberg. Die Felsarten dieses Gebirgstheils sind Thonschiefer, in welchem mehr oder minder mächtige Lager von Kalkstein vorkommen. Der östliche Hauptantheil der Herrschaft ist weniger bergig, zum Theile bloß hügeliges, zum Theile fast ebenes Land; einzelne hier vorkommende Berge sind der Silberstein, der Ladeberg und der Spitzberg bei Seifersdorf, der Hagelsberg, bei Johnsdorf, der Heuberg und der Harzberg, bei Neusorge, der Hatigberg bei Schwarzpfütz, sämmtlich nicht von bedeutender Höhe; die herrschende Felsart ist hier Quadersandstein, der hier meist sehr thonig und eisenschüßig ist, und die Unterlage des ganzen Bezirkes bildet; bloß am Gipfel der erstgenannten 4 Berge kommt Basalt als Felsart, und in der Gegend dieser Berge als Gerölle zerstreut vor.
Die Gewässer der Herrschaft sind 1. der Jeschkenbach; er entspringt am westlichen Gehänge des Jeschkengebirges, fließt hier durch Kriesdorf und Seifersdorf in westlicher Richtung, und wendet sich dann südlich auf die Herrschaft Wartenberg; er nimmt mehre kleine ungenannte Bäche auf, und richtet durch Ueberschwemmungen oft vielen Schaden an; 2. Ein ungenannter Bach, der auf der Herrschaft Grafenstein entspringt, hier durch Ringelshain und Lämberg, und bei Gabel in den Jungfernbach fließt. 3. Der Eckersbach, im östlichen Theile der Herrschaft, entspringt am Jeschkengebirge und fließt in die Neisse. Von Teichen kommen hier vor: der Markersdorfer Teich, der Brauteisch, bei Lämberg, der Feldteich, der Inselteich, der Obermühlteich, bei Klein-Herrendorf, der Mühlteich, bei Seifersdorf, der Finkendorfer Teich, der Auenteich und der Thalteich, bei Johnsdorf, der Schwarze Teich und der Straßenteich, bei Jüdendorf; sie sind sämmtlich nicht von bedeutender Größe, und werden als Karpfenteiche benützt.
Die Waldungen der Herrschaft sind in 2 Reviere getheilt, haben gegenwärtig, nach wirthschaftsämtlichen Angaben, 2.541 Joch 1.437 Quadrat Klafter im Ausmaße, und sind mit Fichten, Tannen, Kiefern, etwas Lärchen, Buchen und Birken bestanden; die Unterthanen besitzen 917 Joch 1.001 Quadrat Klafter gemischter Waldung. Das Holz wird meist auf dem Dominium selbst verbraucht; etwas wird zu Holzwaaren verarbeitet, und als solche weiter verschlissen.
Der Ackergrund ist vorherrschend sandig, mit Lehm und Thon untermischt, und braucht viel Kultur und Dünger. Man gewinnt Korn, wenig Gerste, dann Haber, Erdäpfel und Flachs; Obst wird wenig gebaut; im östlichen Gebirgstheile sind vortreffliche Wiesengründe. Nebst der Rindviehzucht von ziemlich kräftigem Schlage ist hier auch die Zucht der Ziege einheimisch, und es wird viel Ziegenkäse erzeugt; Schafzucht hat bloß die Herrschaft, welche viel auf Veredlung derselben verwendet. Der Viehstand war am 30. April 1833:
bei der Obrigkeit. | bei den Unterthanen. | Zusammen. | |
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Pferde | 8 (Alte) | 136 (133 Alte 3 Fohlen) | 144 |
Rindvieh | 83 (3 Zuchtstiere, 2 junge Stiere, 48 Kühe, 18 Kalbinnen, 12 Zugochsen) | 1.243 (7 Zuchtstiere, 2 junge Stiere, 910 Kühe, 162 Kalbinnen, 142 Zugochsen, 20 junge Ochsen) | 1.326 |
Schafe | 1.352 (1.124 Alte, 228 Lämmer) | - | 1.325 |
Der Wildstand, sowohl für hohe als niedere Jagd, ist mittelmäßig, und besteht in etwas Hochwild, Rehen, Hasen und Rebhühnern.
Der Gewerbsstand der Herrschaft ist minder beträchtlich als der der angränzenden Dominien, doch beträchtlicher als der des flachen Landes; die Art desselben giebt die nachfolgende Uebersicht. Es finden sich nämlich überhaupt von zünftigen Gewerben: 12 Bäcker, 7 Fleischer, 9 Müller, 26 Schneider, 16 Schuhmacher, 10 Schmiedte, 12 Tischler, 4 Maurer, 3 Zimmerleute, 1 Schlosser, 1 Gärber, 1 Wagner, 3 Faßbinder, 1 Gärtner und 1 Bräuer, zusammen 107 Meister mit 75 Gesellen und 5 Lehrlingen; dann 1 gewerbsbefugter Fischer, 1 Branntweinbrenner, 2 Weinschänker und 11 Bierschänker. Commerzialgewerbe betreiben: eine k.k. privilegirte Baumwollenspinnerei mit 81 Arbeitern, 152 Weber und 1 Bleicher mit 7 Gehilfen. Von Flachsspinnerei ausschließlich ernähren sich 107 Personen; Krämer sind 3, Hausirer 19 und 1 Garnhändler. Das Sanitätswesen wird von den Aerzten und Wundärzten zu Gabel und Wartenberg besorgt; auf der Herrschaft sind bloß 4 geprüfte Hebammen.
Die Einwohner sprechen durchaus Teutsch, und die herrschende Religion ist die katholische; Protestanten sind 30.
Die Gesammtzahl der Einwohner ist 7.740, welche in 15 Dörfern mit 1.200 Häusern wohnen; seit 1788 hat sich die Häuserzahl um 250, und die der Einwohner um 3.684 vermehrt.
Das Dominium wird bloß von der Zittauer Hauptstraße berührt, und die Landstraße von Grottau nach Gabel geht durch einige der nördlichen Ortschaften; die übrigen sind unter einander durch gewöhnliche Landwege verbunden. Das nächste Postamt, mit der Briefsammlung für die Herrschaft, ist in Gabel.
Die Ortschaften sind:
1. Lämberg, (in der Volksmundart Lamrich) Dorf von 29 Häusern mit 169 Einwohnern, nordnordwestlich 5½ Meilen von der Kreisstadt, ½ Stunde östlich von Gabel. Hier ist ein sehr altes Schloß, welches schon 945 bestanden haben soll, in der Beschaffenheit aber, wie es gegenwärtig sich befindet, aus dem XIII. Jahrhundert herrühren mag; von drei Seiten betrachtet, liegt es auf einer steilen Anhöhe, welche sich jedoch nach Osten in die Ebene verläuft; es ist im Viereck und ganz massiv gebeut, hat 1 geräumigen Hof, 1 runden hohen Thurm, und 1 wohlerhaltene Kapelle zum heiligen Geiste. In der ältern Zeit war der Zugang von der Ebene aus durch 2 Zugbrücken und 2 Basteien geschützt; statt der Zugbrücken sind jetzt gewölbte Einfahrten vorhanden; sonst hat das Schloß in seiner ganzen Beschaffenheit wenig Veränderungen erlitten. Im 7jährigen Kriege war längere Zeit ein Feldspital hier, und die hier Verstorbenen wurden auf einem eigends im benachbarten Walde errichteten Kirchhofe begraben, zu dessen Andenken ein noch heut stehendes Kreuz daselbst gesetzt wurde. Nach geschlossenem Frieden war das Schloß öde und unbewohnt, bis es 1798 wieder im baulichen und wohnlichen Zustande hergestellt wurde. Im ersten Stockwerke befindet sich der große Rittersaal, mit verschiedenen Porträts in Lebensgröße, Oel- und Freskomalereien, Scenen aus dem 30jährigen Kriege darstellend; im westlichen Theile des Schlosses, zu ebener Erde, ist noch die Kammer mit dem Borgemache vorhanden, welche 1266 die selige Zdislawa in stiller Zurückgezogenheit bewohnte, in derselben Beschaffenheit, wie sie damals eingerichtet war. Diese Zdislawa war die Gemahlinn Jaroslaws von Berka, damaligen Besitzers von Gabel, und stammte wahrscheinlich aus dem Hause Wartenberg; sie stiftete mit ihrem Eheherrn das Dominikaner-Kloster zu Gabel, und lebte nach seinem Tode im Schlosse zu Lämberg in stiller Zurückgezogenheit, der Andacht und frommen Werken. Am Fuße des Berges gegen Mitternacht ist in einem anmuthigen Wiesenthale eine starke krystallhelle Quelle, der Zdislawa-Brunnen genannt, dabei ist eine Nische im Felsen ausgehauen, mit dem Bildnisse der seligen Zdislawa; dieser Quelle wurden in frühern Zeiten Heilkräfte beigelegt, und der gemeine Mann glaubt noch bis jetzt, daß vor Fassung derselben ein Sauerbrunnen hier vorhanden war. Das Wasser dieser Quelle wird durch ein Druckwerk bis in die herrschaftlichen Gebäude und das Dorf gehoben. Zdislawa wurde nach ihrem Hinscheiden in der von ihr gestifteten Dominikaner-Kirche in Gabel begraben, und im Jahr 1731 wurden ihre Ueberreste mit Bewilligung des erzbischöflichen Consistoriums in der neuerbauten Gruft daselbst beigesetzt. Ihr Andenken hat sich durch so viele Jahrh. im Volke erhalten, und von Vielen wird sie als eine Heilige verehrt. Am Abhange des Berges Krutina befindet sich 1 uralte Kapelle, in welcher der Leichnam der seligen Přibislawa, Schwester des heiligen Wenzels, begraben war. Bei dem Schlosse ist ein besonderes Gebäude für die Kanzleien und Beamtenwohnungen; dann ist hier 1 Schule, 1 Bräuhaus auf 20½ Faß, 1 Branntweinbrennerei, 1 Maierhof mit Schäferei und 1 Ziergarten. Lämberg ist nach Gabel eingepfarrt.
2. Markersdorf, an Lämberg anstoßend, erstreckt sich im Thale am Bache bis an Gabel, wohin es eingepfarrt ist, ½ Stunde in die Länge, hat 127 Häuser mit 733 Einwohnern, wovon 32 Häuser mit 168 Einwohnern zur Herrschaft Gabel gehören. Hier ist eine k.k. privilegierte Baumwollenspinnerei, (Firma Ignaz Kittel) mit 1 Dampfmaschine, der ersten in Böhmen angewendeten, und mit Luftheizung. Noch ist hier 1 Mühle, die von dem nahen Teiche ihr Wasser erhält. Die Bewohner beschäftigen sich größtentheile mit Manschesterweberei.
3. Klein-Herrndorf, (oder Hirndorf), ¼ Stunde nordwestlich von Lämberg, hat 21 Häuser mit 147 Einwohnern, 2 Mühlen, ist nach Gabel eingepfarrt.
4. Vogelgesang, ein in neuerer Zeit angelegtes, auf Hügeln zerstreut liegendes Dörfchen, von 14 Häusern mit 108 Einwohnern, ¼ Stunde nordöstlich von Lämberg, ist nach Gabel eingepfarrt.
5. Kunnwalde, Dorf von 15 Häusern mit 92 Einwohnern, ¼ Stunde östlich von Lämberg, ist nach Gabel eingepfarrt; hier ist 1 zeitweilig verpachteter herrschaftlicher Maierhof.
6. Jüdendorf, ½ Stunde nordöstlich von Lämberg, hat 42 Häuser mit 291 Einwohnern, liegt zwischen Bergen auf einem von einem kleinen Bache durchschnittenen Wiesengrunde, zum Theil zerstreut, ist nach Gabel eingepfarrt.
7. Ringelshain, Dorf, ¾ Stunde nordöstlich von Lämberg, an einem kleinen unbenamten Bache, hat 189 Häuser mit 1.287 Einwohnern. Hier ist eine Kirch zur heiligen Barbara, welche schon in den Errichtungsbüchern von 1384 als Pfarrkirsche vorkommt; die gegenwärtige wurde 1669 von Christoph Rudolph, Freiherrn von Bredau erbaut, und mit 3 Glocken versehen; sie wurde 1746 durch die Einwohner vergrößert und der Thurm zugebaut; 1787 wurde sie zu einer Lokalie unter herrschaftlichem Patronate erhoben; bis dahin war sie Filiale von Seifersdorf gewesen; auch ist hier 1 Schule; die Einwohner nähren sich zum Theile durch Spinnerei und Weberei, und etwas Hausirhandel. Im Jahr 1823 wurde durch Erlegung eines Kapitals von 229 Gulden 20 Kreuzer W. W. von den hiesigen Einwohnern Tobias Schicht und Joseph Linke das Armeninstitut begründet, welches mit den Interessen dieses Kapitals und einigen andern Zuflüssen 10 Arme unterstützt. Hieher sind eingepfarrt und eingeschult:
8. Finkendorf, 1 Stunde nordöstlich von Lämberg, ist von 3 Seiten von Walde eingeschlossen, hat 60 Häuser, 408 Einwohner.
9. Scharzpfütz, östlich, unfern dem vorigen, hat 20 Häuser mit 154 Einwohnern.
10. Neusorge, Dorf, ¾ Stunde östlich von Lämberg, hat 20 Häuser mit 140 Einwohnern.
11. Seifersdorf, (gewöhnlich Seiersdorf, [Sigfridi villa]) Dorf, 1½ Stunden südöstlich von Lämberg, am Jeschkenbache, erstreckt sich längs demselben auf 1 Stunde, und hangt östlich mit Kriesdorf (Herrschaft Grafenstein) zusammen, hat 242 Häuser mit 1.636 Einwohnern. Hier ist 1 Kirche zu den heiligen Aposteln Simon und Juda; sie war bereits 1384 mit einem eigenen Pfarrer besetzt; später nach wiedereingeführter katholischer Religion, bis zum Jahr 1651, gehörte sie in den Kirchsprengel nach Grottau, und bis 1657 nach Wartenberg; erst 1662 wurde wieder ein eigener Pfarrer angestellt, und 1672 statt der hölzernen Kirche eine von Stein erbaut; sie steht sammt der Schule unter herrschaftlichem Patronate; ferner 1 herrschaftlicher Maierhof und 3 Mühlen. Spinnerei und Weberei beschäftigen viele Einwohner. Hieher sind eingepfarrt:
12. Jonsdorf, ¾ Stunde südöstlich von Lämberg, hat 82 Häuser mit 497 Einwohnern und 1 Schule; hier ist 1 herrschaftliches Jäherhaus, 1 Ziegelei, und ein 1800 emphyteutisirter Maierhof, Wüstewiese genannt.
13. Christophsgrund, Dorf, 3 Stunden östlich von Lämberg, am Jeschkengebirge, in einem wiesenreichen Thale am Eckersbache, hat 147 Häuser mit 865 Einwohnern. Hier ist eine von Holz erbaute Kirche, zum heiligen Christoph, 1684 nach Abtragung der alten errichtet, und mit einem Pfarradministrator besetzt, und 1 Schule, beide unter herrschaftlichem Patronate, 1 herrschaftliches Forst- und 1 Jägerhaus, 2 Mühlen und 2 Brettsägen, 1 Dachschieferbruch, und mehre Kalksteinbrüche. Die Einwohner leben, da hier und in dem folgenden Orte wenig Feldbau vorhanden, und in diesen Ortschaften kein Bauer, sondern bloß Gärtler und Kleinhäusler ansäßig sind, hauptsächlich von der Rindvieh- und Ziegenzucht; es werden vortreffliche Ziegenkäse hier verfertigt und auswärts verkauft; ferner geben das Kalksteinbrechen, das Schieferbrechen und Zurichten, das Kalkbrennen, das Schneiden der Späne, (Fackeln), die Verfertigung anderer Holzwaaren, als Schachteln, Spindeln und Spinngeräthe, der Hausirhandel damit, endlich Spinnerei und Tagarbeit, den nothdürftigen Unterhalt. Nebst dem zur Herrschaft Grafenstein gehörigen Dorf Eckersbach ist noch hieher eingepfarrt.
14. Neuland, Dorf, südlich von Christophsgrund, höher im Gebirge, am nämlichen kleinen Bache, hat 81 Häuser mit 562 Einwohnern; hier ist 1 herrschaftliches Försterhaus.
Von getheilten Ortschaften gehört noch zur Herrschaft Lämberg ein Theil von Kriesdorf, bestehend aus 123 Häusern mit 789 Einwohnern. Der andere Theil dieses Dorfes gehört nach Grafenstein, und 4 Häuser zu der Herrschaft Böhmisch-Aicha.
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